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Essstörungen bei Hund Luca

Noch nie bin ich mit Essstörungen bei meinen Hunden konfrontiert worden. Ganz im Gegenteil. So sind mir eher fresssüchtige Hunde, die alles, aber auch alles fressen, eher vertraut. Nun, meine Hunde mussten sich ja auch früher als Strassenhunde behaupten und sich das Essen erkämpfen oder erbetteln. Kein Wunder, daß ein Spaziergang durch den Park, mit viel Essensresten auf dem Boden, achtlos vom Menschen weggeworfen, für uns alle zu einem Spiessrutenlauf wird.

Bei Luca ist das anders. "Früher" , vor seine Besitzerin verstarb und ihn in die Obhut eines Gnadenhofes gab und er dort mit einer ihm angenehmen und vertrauten Hundefamilie leben durfte. Erst diverse Umstände, wie seine Trauer um zwei ihm liebgewordenen Spielgefährtinnen, zwei "Hundemädels" mit der er in einer Hundegruppe stets zusammen war, veränderte ihn. Das zog auch Krankheiten mit sich, natürlich auch altersbezogen. Denn Luca ist im März 2010 geboren. Ausserlich sieht man ihm seine Jahre garnicht an. Auch ist er durch die regelmässigen Spaziergänge ziemlich sportlich geblieben.

Ihn zu mir zu nehmen und zu versuchen, ihm seine Lebensfreude und Lebenskraft wieder zu geben, war mir ein Herzensanliegen. Denn ich kenne Luca schon seit einigen Jahren, als er nach Gut Aiderbichl, Iffeldorf kam. Da ging es ihm gut, er liebte die Gesellschaft mit den Hunden, "seine" Hundefamilie, das gesellige Zusammensein, die langen Spaziergänge zum See. Die Abwechslung, die liebevolle Zuwendung der Tierpfleger. Auch wenn Luca ein "Macho" war, klein und laut, kämpferisch und aggressiv, er mochte keine Kinder und kam nur mit wenigen Hunden (Rüden) klar, schloss ich ihn schnell in mein Herz. Auch im Andenken an Bruce, ein kleiner Teddy Chihuahua, der meiner Tochter gehörte.

Eine Hündin, die er von Anfang an mochte, war meine Strassenhündin Camilla, die ebenfalls von Gut Aiderbichl in Iffeldorf stammt. Aber sie war nicht mit Luca in einer Gruppe, aber sie kannten sich und sie mochten sich.

Dass sich Lucas Lebensumstände durch den Tod seiner vertrauten Hündinnen dramatisch veränderten, habe ich bemerkt. Man sprach auf dem Gut davon und wenn ich auf dem Gut aushalf, besuchte ich ihn. Ich sah ihn beim Gassigehen, alleine.... nach seiner schweren Erkrankungen, alleine in seinem Zimmer..... , nach seiner OP und den schlimmen Zustand seines Auges. Dass die Umstände bedrohlich wurden, da er das Fressen verweigerte und immer schwächer und antriebsloser wurde, brachte mich auf die Idee, ihn zu mir zu nehmen. Und ihn "als Gast" etwas über die Weihnachtsfeiertage zu verwöhnen. Ganz privat und in einer anderen Umgebung. "Tapetenwechsel" , andere Hunde treffen, die ihm wohlgesonnen sind, wie Kinski oder Camilla oder der sanfte Berry. Ihn aus seinem Trübsal herausnehmen, bestehend aus Arztbesuchen, vielen fremden Menschen, Alleinesein, neuer Umgebung, Angst Angst Angst..... und wohl auch Hunger und vorallem das Gefühl der Einsamkeit.

Ich hatte mir vorgenommen, mir Hilfe durch eine Tierheilpraktikerin und Tierkommunikatorin zu nehmen. Sie kannte ich schon durch die Behandlung aller meiner Hunde. Und ihre Analyse und Therapie zeigte schon nach wenigen Tagen Wirkung. Bereits vieles hat sich bis heute verbessert. Aber sein Gemüt und seine Gesundheit sind noch äusserst instabil. Das Zauberwort heißt LIEBE und GEDULD! Nicht er muss das lernen, sondern ich.

Meine Tipps gehen also von der Erfahrung mit Luca aus, bei großen Hunden, ist das wohl schwieriger. Aber versuche es bitte.

Alles versuchen, Geduld haben, das Problem spielerisch versuchen zu lösen... auch Experimente sind erlaubt.

Luca folgte mir auf Schritt und tritt, ich behandelte und beachtete ihn mit aller Aufmerksamkeit, trug ihn häufig und setzte ihn auf einen Stuhl, so daß er zeitweise nicht der kleinste unter meinen anderen Hunden war.

Ich bot ihm ständig etwas an: alle zehn Finger boten ihm was Leckeres. Immer wieder schnupperte er daran um bald , zwischen Leberwurst und Butter, Rindfleisch und Hundeleckerlis, Schmackhaftes zu entdecken. Auch war mal Brot oder ein Stück Apfel darunter. Auch Kartoffel, Bananenchips, Buttermilch, Käse, Frischkäse, Reis, Spinat, u.a. Alles was ich ass, was die Hunde bekamen, Luca erhielt immer davon ein "Buffet". Sein "Menue" bestand aus Trennkost, serviert auf einem Holzbrettchen. Hundefutter, Katzenfutter - nichts interessierte ihn. Er drehte den Kopf stets weg, das lag auch an der Präsentationsform. Kategorisch verweigerte Luca einen Hundenapf. Auch ein Porzellanschüsselchen wollte er nicht, einen flachen Teller schon eher.

Dann kombinierte ich Nudeln mit Leberwurst, Hähnchenfleisch warm mit Sauce, kleine Leckerlis (Trockenfutter) geklebt auf Leberwurst. Anfangs nahm ich an, daß nicht nur der Gaumen durch die AugenOP schmerzte, sondern wohl auch seine Zähne. Deshalb war alles was er Schlecken konnte und weich war, angenehm. Überrascht war ich dann, als Luca mit grosser Begeisterung einen Rindfleischknochen nagte und energisch gegen die anderen Hunde verteidigte- "Geht doch", schmunzelte ich. Er konnte durch das Nagen, inneren Stress abbauen und vielleicht tat es ihm auch garnicht mehr so weh, wie anfangs, nach der OP. Neben regelmässigen Augentropfen, nun auch homöpathische, bekommt Luca keine Medikamente. Sein Magen und seine Leber müssen sich erst erholen.

Allerdings nehme ich in Kauf, dass er sich erbricht, daß er Durchfall bekommt. daß er den Stuhl nicht halten kann. Geschuldet der Vielfalt und der Zusammensetzung seines Essens. Nie gebe ich ihm Scharfes, Salziges oder Süsses.

Wichtig erscheint mir, daß ich nach dem Fressen, Luca zur Ruhe kommen lasse. Er legt sich gerne in mein Bett und er darf es. Ich massiere leicht seinen Bauch und er genießt es. Er braucht Ruhe und Schlaf.

Ich liebe es, herauszufinden, "wie Luca tickt" und stelle fest, daß es ihn Überwindung kostet, "den 1. Biss" zu tun. Hier hat er eine Blockade, die ich auflöse, wenn ich ihm zwischendurch eine kleine Stange von Vitakraft-Rindfleisch-Leckereli hinhalte, die er sich schnappt. Und ich achte darauf, daß kein "großer" Hund, sie ihm wegnimmt. Futterneid, darf nicht aufkommen. Auf keinen Fall darf sich Luca "überfressen", den Fehler machte ich anfangs. Weder sein Magen noch sein Darm sind viel Nahrung gewohnt.

Luca fühlt sich bei mir angenommen, beachtet und willkommen. Und er sucht meinen Schutz. Diesen gebe ich ihm, wenn ich mich oft neben seinem Schlafplatz setze und mit ihm spiele. Luca hat mehrere kleine Kuscheltiere und will spielen und kämpfen. Ich kann ihm seine früheren Spielgefährten leider nicht ersetzen, nur versuchen, ihm Neues zu lernen und zu zeigen. Das genießt er. Vielleicht verliebt er sich auf Gut Aiderbichl wieder in eine Hündin, die ihm lieber ist, als meine Gesellschaft. Dann darf er wieder dort sein, so lange er will.

Bis dahin bleibe ich weiter auf der Reise "Luca" wahrzunehmen und zu entdecken und ihm Gutes zu tun. Bis sein Körper und sein Geist wieder stark sind und das Schicksal ihm noch neue Chancen glücklich zu sein, anbietet. Nach Wochen freue ich mich, wenn er loszieht und sich im Garten bei "Freigang" durch einen schmalen Spalt ins Katzenhaus zwängt, wenn er aufsteht, und Kinski nachts auf ihrer Pipirunde in den Garten begleitet, wenn er jedes Mal schaut, ob er nicht auf meine Katze "Panda" trifft, die bei mir oben im 1. Stock wohnt, und ich weiss, er würde sofort die steile Holztreppe hinauf jagen wollen. Ich freue mich, wenn ich ihn "bremsen" darf, dann weiss ich, daß noch viel Lebensenergie in ihm steckt. Es gilt nur, die viele Blockaden, aufgebaut aus Kummer und Schmerz, zu lösen.

“Man braucht nur eine Insel
Allein im weiten Meer.
Man braucht nur einen Menschen,
den aber braucht man sehr.”

― Mascha Kaléko

Luca - Historie: Entwicklung Essstörung!

25.01.2023: Auch für Luca gilt: "das Auge isst mit" ! Erschwerend kommt bei ihm dazu, dass er fast blind ist und wohl nur schemenhaft sieht, bedingt durch seine Hornhautverletzung, grauen Star und OP! Essen "das sich bewegt" findet er interessant.

Und es gilt: "der Appetit kommt mit dem Essen!" D.h. wenn Luca einmal angefangen hat, etwas zu essen, dann frisst er auch weiter und mehr. Die Blockade ist der Anfang. Hier braucht er Zeit, seine Blockade zu überwinden. Warmes Essen riecht besser, also versuche ich, ihm Futter warm zu servieren.

26.01.2023: Heute gab es gekochte Innereien, auch für Luca. Geruchssicher und mit großem
Appetit fischte er sich die gekochten Hühnchenherzen aus dem Hundefutter. Ich hatte das Hundefutter mit Hühnchenherzen-Sud übergossen, und diese geviertelt , ins Fleisch gemischt. "Von wegen, er riecht nichts"! Aber es kann zutreffen, daß er morgens nicht so gut riecht, denn "die Nase ist ein Morgenmuffel" und evtl. muss er erst seinen Schleim abniessen. Über Luca gibt es viel zu lernen. Er überrascht mich immer wieder mit seiner Liebe und Achtsamkeit. Heute nahm ich ihn mit zum Einkaufen. Brav wartete er auf seinem Bettchen auf dem Beifahrersitz. Bei meiner Rückkehr belohnte ich ihn mit einem Leckerlich, Was er mir aus der Hand frass.

Mein Tipp:

Naturheilpraxis für Groß- und Kleintiere (seit 1994)

Claudia A. Kinzler

Homöopathie

Tierkommunikation

Energiearbeit

Bachblüten

Tel 089-602987

27.01.2023: Erfolg stellt sich ein. Luca akzeptiert Fressen aus dem Napfchen. Früher ging Luca sofort weit weg, wenn man ihm ein Fressnäpfchen hin stellte. Nun gelang es mir, daß Luca von einem Brettchen leckte, ein kleines Porzellanschälchen akzeptierte, immer wieder präsentierte ich ihm diverse Futterquellen. Aber mir war wichtig, daß er generell Futternäpfchen nicht aus dem Weg geht. Nun gelang dieser Versuch, ihn unter Hundefutter gekochte Hühnchenherzen zu mischen, die er sich clever herausfischte. Jedenfalls gelang es mir, ihn aufs Fressen neugierig zu machen. Es hapert mit dem Appetit.

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