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STOP! Gedanken-Karussell öfter mal ausschalten

"Den Gedanken freien Lauf lassen .....?" Echt jetzt? Ich finde es manchmal richtig anstrengend, daß mein Gehirn bereits lebhaft arbeitet und mir munter Probleme anbietet, an die ich heute ganz sicher nicht bewußt denken will. Seit einiger Zeit versuche ich, Meditieren zu lernen. Ja, es ist für mich ein Lernen, denn mein Gedankenfluß läßt sich nicht so einfach stoppen. "Die Geister, die ich rief, werd' ich nun nicht mehr los!" , sagt Goethes Zauberlehrling. Mir ist mein Unterbewußtsein bewußt und deshalb versuche ich, nicht zu viel fernzusehen, d.h. mich von vielen Informationen, die mich unterhalten oder informieren sollen, zumüllen zu lassen.

Der Affengeist

Die Buddhisten bezeichnen den gewöhnlichen menschlichen Geist als „Affengeist“. Wie ein Affe schwingt sich unser Geist von Baum zu Baum, ohne Unterlass und ohne Rast. Er trägt uns fort aus dem Jetzt, hinein in die fernen Welten der Vergangenheit und der Zukunft. In hohem Maße ablenkbar, reagiert er unmittelbar auf jeden Reiz.

Der Affengeist verfängt sich, fast unbemerkt, in der Dynamik der Gedanken – in den ständig ablaufenden, mentalen Prozessen –, und den ewig gleichen Gedankenschleifen, die in unserem Kopf wie alte Schallplatten Geistergeschichten erzählen aus längst vergangenen Tagen. Solange wir uns mit diesen Geschichten und Gedankenmustern identifizieren, sind wir nicht wirklich frei, nicht wirklich im Jetzt.

Wir müssen lernen, das eigene Denken von einer höheren Warte aus zu beobachten und uns von unseren Gedanken zu dis-identifizieren. Das bedeutet, einen „inneren Zeugen“ zu installieren, der die Gedanken zwar wahrnimmt, aber nicht an ihnen haftet. Von dieser „Metaposition“ aus werden wir uns des ständigen „inneren Geplappers“ gewahr, das in unserem Kopf abläuft. Mithilfe dieser beobachtenden Instanz verlieren die Gedanken allmählich an Macht – und wir können unsere Aufmerksamkeit immer mehr auf das richten, was momentan wirklich da ist: das Jetzt!

Ein Symbol, das das Wesen des „inneren Zeugen“ abzubilden vermag, ist der Berg. Stelle Dir einen stabilen, hohen Berg vor. Mache Dir bewusst, dass dieser Berg immer da ist, völlig unabhängig von den ihn umgebenden Witterungsverhältnissen. Am Morgen und am Abend mag er in zartes, rötliches Licht getaucht sein, in der Mittagszeit erstrahlt er in hellem, klarem Licht. Im Sommer ist er umgeben von einem Mantel der Wärme; winters mag seine Spitze von einer dicken Eisschicht bedeckt sein. Bisweilen ist er auch gar nicht sichtbar, wenn er im herbstlichen Nebel versinkt. Inmitten aller dieser Veränderungen bleibt der Berg – wie der innere Zeuge – immer gleich. Er steht unbewegt und still, wie das reine Bewusstsein: Kontinuität inmitten des steten Wandels der Welt…

Gesunde Mindfood auswählen

Laut Ayurveda sind Sinneseindrücke die Hauptnahrung unseres Geistes. Erstaunlicherweise gehen selbst Leute, die sehr achtsam damit sind, was sie essen, wahllos mit ihrer geistigen Nahrung um und konsumieren jede Menge Unterhaltungs- und Informationsjunk. Ähnlich wie industrielle Fertignahrung und Geschmacksverstärker Giftstoffe für Deinen Körper sind, hinterlässt der Konsum von Bildern von Sex und Gewalt deutliche Spuren in Deinem komplexen System von Körper, Geist und Seele.

Die Wirkung von Meditation auf Körper und Geist

Dein Gehirn verändert sich bis ins hohe Alter. Und: Meditation wirkt sich auf dein Bewusstsein aus – und auch auf dein Gehirn. Du möchtest wissen, welche Effekte das haben kann? Los geht’s:

  • Du reduzierst Angst:
    Regelmäßige Meditation verkleinert den Bereich im Gehirn, der für Stress- und Angstreaktionen zuständig ist.
  • Du entspannst:
    Entspannung entsteht, wenn du nur beobachtest, was ist. Mit Neugierde und Akzeptanz, aber ohne Widerstand gegen das Empfundene.
  • Du entdeckst dich selbst:
    Wenn du meditierst, wirst du zum Beobachter der Vorgänge in Körper und Geist. Du nimmst wahr, ohne zu bewerten. Im Laufe der Zeit erkennst du, wie du tickst und wie deine Empfindungen zusammen wirken.
  • Du durchbrichst lästiges Grübeln:
    Dadurch, dass du deine Gedanken nur beobachtest, reduzierst du die Tendenz deines Geistes, immer und immer wieder über dasselbe Thema nachzudenken.
  • Du wirst gelassener:
    Gedanken, Emotionen und Körperempfindungen verlieren ihre Kraft, wenn du sie so annimmst wie sie sind. Unruhe und Aufgewühltheit weichen mit der Zeit einer gewissen Gelassenheit.
  • Du trainierst deine Konzentration:
    In der Meditation konzentrierst du dich immer wieder auf die Beobachtung von dem, was gerade ist. Dadurch lernt dein Geist, sich auf eine Sache zu fokussieren, anstatt ständig abzuschweifen.
  • Du kommst im Jetzt an:
    Während des Meditierens geht es nur um das Hier und Jetzt. Um den Moment, in dem sich alles abspielt. Das überträgt sich auch auf deinen Alltag.

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