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Hüft-Operation – ein gutes Gefühl

Ist es nicht wunderbar, daß es in der Medizin Ersatzteile für den menschlichen Korper gibt?" Es fühlt sich gut an!" sagte meine 73jährige Schwester gleich nach ihrer Hüft-Operation, Mitte Januar 2021.

Gelenke - abgenutzt und augetauscht? „Reparaturmedizin“ ist selten das, was kranke Menschen von ihren Ärzten erwarten. Sie kann Leben retten, klar, und dennoch wirkt sie auf viele wie eine seelenlose Medizin. Apparatemedizin halt. In der Werkstatt wird repariert, aber doch wohl nicht im Krankenhaus – und schon gar nicht im Sprechzimmer des Arztes, oder? Viele Menschen haben Angst davor, wenn ihnen der Facharzt ein "Ersatzteil" empfiehlt. Meine Schwester verschob ihre Hüft-Operation, d.h. nach der ersten Besprechungmit dem Arzt, wegen Schmerzen, drei Jahre lang. Sie therapierte sich erst einmal selbst. Doch dann veränderte sich die Körperhaltung, der Gang, der Spass am Sport.

Die minimal-invasive Hüft-Operation

Der Mensch mag mehr als die Summe seiner Teile sein, doch ohne funktionstüchtige Teile ist alles nichts. Die Werstattmedizin beschäftigt heute Forscher aus aller Welt.

Hüftarthrose: Schmerzen in der Hüfte und Bewegungsbeeinträchtigungen

Zunächst treten die Symptome nur gelegentlich auf, z. B. nach längeren Gehstrecken oder nach dem Sport. Auch sogenannte Einlaufschmerzen und Steifigkeitsgefühle nach längeren Ruhephasen sind typisch. Dazwischen liegen beschwerdefreie Intervalle, die jedoch im Verlauf der Erkrankung immer kürzer werden (wellenförmiger Schmerzcharakter). Die zunehmenden Schmerzen bedingen zusammen mit der Versteifung und der verminderten Beweglichkeit oft eine deutliche Beeinträchtigung der Lebensqualität.

Wie genau es zur Entstehung der Hüftarthrose kommt, ist bis heute noch nicht vollständig geklärt. Allerdings geht man davon aus, dass verschiedene Faktoren bei der Krankheitsentstehung mitwirken. Neben dem Alter und einer familiären Veranlagung kann z. B. auch eine Überbelastung des Hüftgelenks eine Rolle spielen.

Bewegung und Physiotherapie gehören zu den wichtigsten Maßnahmen bei der Behandlung einer Hüftarthrose. Hinzu kommt die Einnahme entzündungshemmender Schmerzmittel und bei starkem Übergewicht auch eine Gewichtsabnahme. Bei wachsenden, starken Schmerzen, Schlafproblemen und Einschränkungen im Alltag kann ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt werden.

Die Hüftprothese wird bei schmerzhafter Versteifung des Hüftgelenks und bei (Coxarthrose) notwendig. Diese Hüftarthrose ist charakterisiert durch den schmerzhaften Verschleiß des Gelenkknorpels und Veränderungen der Knochen. Hüftarthrose führt zu einer Versteifung des Hüftgelenks. Die Erkrankung beeinträchtigt die Beweglichkeit des Patienten im Alltag und das Gangbild erheblich. Eine Hüftprothese stellt die Beweglichkeit und in einem gewissen Ausmaß die Sportfähigkeit zuverlässig wieder her.

Die Implantation eines künstlichen Hüftgelenks ist heutzutage eine Routineoperation. Dennoch erfordern die besonderen Umstände jedes Patienten und die Vielfalt der verfügbaren Materialien, Prothesentypen und Befestigungstechniken viel Erfahrung aufseiten des Operateurs. Ziel der Prothesenplanung ist eine haltbare Hüftprothese, die den spezifischen Belastungen des Patienten gewachsen ist. Eine Prothese sollte heutzutage 20–25 Jahre halten,

Prof. Dr. med. Christian Hendrich beschreibt alle Schritte der minimal-invasiven Operation eines künstlichen Hüftgelenks anhand von 3D-Animationen. Der Ärztliche Direktor des Orthopädischen Krankenhauses Schloss Werneck erklärt die Arthrose des Hüftgelenkes und zeigt die Möglichkeiten seiner Operationstechnik.

Nach dem Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks bleibt man etwa 5 bis 10 Tage im Krankenhaus. In der Regel schließt sich eine dreiwöchige Rehabilitation an. Ihr Ziel ist, die Muskulatur zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und den Umgang mit dem neuen Gelenk zu erlernen.

Ein künstliches Hüftgelenk kann Schmerzen lindern und die Lebensqualität verbessern. Nach der Operation dauert es einige Wochen bis Monate, bis man sich von dem Eingriff erholt hat und das künstliche Gelenk für die meisten Aktivitäten beweglich und stabil genug ist. Bis dahin sind die Schwellungen und Schmerzen abgeklungen. Auch die beteiligte Muskulatur und die Bänder sind dann kräftig genug, um dem neuen Gelenk vollständigen Halt zu bieten.

Die Lebensdauer künstlicher Gelenke ist begrenzt. Man kann jedoch selbst viel für ihre Funktion und Haltbarkeit tun – zum Beispiel, indem man die Rehabilitation aktiv nutzt und auch danach in Bewegung bleibt, am besten mit einer gelenkschonenden Sportart.

Beinlängenunterschied: Etwa die Hälfte aller Menschen weist eine Ungleichheit der Beinlänge auf und nur relativ wenige bemerken dies. Auch vor einer Operation kann wegen der Zerstörung des Hüftgelenkes bereits ein Beinlängenunterschied bestehen. Im Rahmen des Hüftgelenkersatzes wird immer versucht, eine möglichst gleiche Beinlänge zu erzielen. Dennoch kann nach dem Eingriff eine Verlängerung oder seltener auch eine Verkürzung des operierten Beines vorliegen. Wenn der Unterschied mehr als einen halben Zentimeter beträgt, kann – in Abhängigkeit von der klinischen Untersuchung – ein Ausgleich notwendig werden. Dies läßt sich meist mit einer Einlage oder einer Absatzerhöhung am Konfektionsschuh bewerkstelligen.

Ein Gedanke zu „Hüft-Operation – ein gutes Gefühl

  1. Paul Krampe

    Ich darf auch bald Erfahrungen mit der Endoprothetik machen und bekomme ein neues Hüftgelenk. Mir war gar nicht bewusst, dass sich nach dem Aufenthalt im Krankenhaus eine dreiwöchige Reha anschließt, damit sich die Muskulatur auch gut aufbaut. Ich bin gespannt, wie es mit der neuen Hüfte werden wird.

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