Springe zum Inhalt

Hündin Camilla – bissig und selbstbewusst

Meine Camilla ist eine Strassenhündin. Ihren Namen erhielt sie von Michael Aufhauser, den Gründer von Gut Aiderbichl. Ihm verdankt sie auch sein Leben, denn Camilla ist eine Strassenhündin aus Rumänien. Geboren ca. am 01.06.2011, am 15.03.2014 wurde sie von der Tötungsstation, in der sie und andere Hunde auf ihren Tod warteten, dank den Helfern von Gut Aiderbichl befreit. Alle Hunde wurden gerettet. Camilla war schwer verletzt, eine Tierfalle hatte ihre linkes Bein zerquetscht, ihr Stumpf war höchst entzündet. Sie war in einem lebensbedrohenden, elenden körperlichen Zustand. Die LMU Hundeklinik in München verweigerte vorerst die Aufnahme, da ihr Körper von Hautpartasiten übersäht war. Grosse Flechten überzogen den Körper.

Ihr Bein musste schnellstmöglich amputiert werden, sonst drohte Blutvergiftung, ausserdem nagte Camilla jeden Verband ums Bein ab und nagte am Fleisch.

Mir blieb nicht viel Zeit. Ich nahm mich Camilla an. Sie wurde regelmässig gebadet, bekam Medikamente und gute Pflege für die Haut, sie wurde in die LMU aufgenommen. Ihr Bein wurde amputiert. Schon damals war Camilla nicht ungefährlich. Sie kämpfte und knurrte und biss.

Trotzdem wurden wir, d.h. meine griechische Streunerhündin "Kinski", der kleine "Bruce" (Hund meiner Tochter Steffi) und ich Freunde. Ich nahm sie auf, das nennt man auf Gut Aiderbichl einen "Sonderpflege-Platz". Wir lebten bis Sommer 2020 in München und zogen dann aufs Land, in meine alte Heimat. Wir bewohnen ein altes Haus, nah am Waldrand, am Ortsrand einer kleinen Stadt.

Hier gewann Camilla, von Leinen befreit, immer mehr Selbstbewusstsein und kehrte zu ihrem alten Leben als Streunerin zurück. Sie streift mit ihren drei Beinen durch die Wiesen, beobachtet die Katzen und Hasen und bewacht das Haus. D.h. sie verbellt alles, was sich ums Haus bewegt, leider auch Spaziergänger, die am Weg entlang wandern, andere Hunde, Besucher, Postboten, u.a.

Dadurch wird Camilla zu einer Gefahr. Natürlich lege ich sie auch hier draussen an die Leine. Aber ich möchte ihr die Freude am Streunen nicht nehmen, wenn sie gemütlich in einer Mulde im Schatten liegt, wenn sie sich im Efeu versteckt, wenn sie sich im Gras wälzt .... sie soll ihr Leben geniessen, jetzt wieder Lebensfreude tanken.

Leider, hat sie nun wieder zugebissen, böse, wild, angriffslustig und gefährlich.

Ich spreche mit dem Tierarzt wegen einer Lösung. Die die Leute auf dem Lande sind nicht kleinlich, was das Tierwohl betrifft. Sie melden Probleme sofort der Polizei. Also kam ich auf die Idee, Camillas spitze Reisszähne zu kürzen. Bald habe ich einen Termin.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert