Kinder lieben es, alles zu bemalen. Dieses Kind, das mit Kreide die Strasse bemalte, die Schultafel, die Handflächen, in Tagebücher und auf Liebesbriefe malte, lebt immer noch in mir. Jetzt wird es wieder lebendig und ich habe die Muse dazu. In dem alten Haus, in das ich im Sommer 2020 zog, gab es früher (das Haus hat eine tradtionsreiche Geschichte und ist über 200 Jahre alt) viele Menschen. Denn es war zuletzt eine Gaststätte mit Fremdenzimmern. Jetzt wohne ich in einem Flügel des Hauses und manchmal ist es beseelt.
So langsam habe ich angefangen, die Zimmer zu renovieren. Im ehemaligen Schweinestall des Gebäudes habe ich alte Türen entdeckt. Schon immer wollte ich Türen bemalen. Jetzt fange ich an, Inspiriert von StreetArt Künstler Stik aus London.
Über den Künstler:
STIK – der Brexit aus dem Ghetto
Simply Stik
Keep it easy - mit Farbe, Punkt und Strich
Einfach, klar, ausdrucksstark. Imponierende, monumentale Gestalten.
Lebendige, liebevolle Wesen
Männchen als Medien, kommunikativ und ausdruckstark.
Monumentale, überdimension Gestalten.
Plakativ verleiht er toter Architektur neues Leben, haucht wieder Leben ein.
Macht auf Missstände aufmerksam.
Aus der Armut heraus mit wenigen Stilmitteln, Strich dafür einfach und plakativ.
Get to = Getto -> ein abgegrenzter Wohnbezirk in dem Menschen leben.
Ausgegrenzt und abgewertet. Arm.
Aus diesem Milieu stammt der britische Künstler „STIK“ – ein Straßenkünstler aus Londons
Stadtviertel „Shoreditch“. Jung und ausdrucksstark, plakativ und äußerst sympathisch
gibt er Zerstörtem seine Würde zurück. Alte Mauern, eingestützte Häuser, nackte Fassaden,
verlassene Strassen, Hallen, Betriebe, Stockwerke, Fenster, Türen, Brücken – zerbrochene
Lebensräume, Schrott – Bedeutungslosigkeit – Wegschauen - durch sein Kunst zaubert
er die Beachtung zurück. Armut beachten statt verachten.
Stiks „Strichmännchen“ sind Leben und Werte, versuchen zu
bewahren, was dem Verfall überlassen wurde. Stiks Heimat war lange die Strasse.
Seine Street Art ist ein Ausbruch aus der Obdachlosikeit. Sein Get to ist das Eingrenzen
statt Ausgrenzen. Denn niemand zwingt ihn, sich in seinen klaren Figuren an bestimmte
Ort zu halten. Seine Kunst und seine Objekte sind frei. Seine Strichmännchen sind
lebendige Charaktere,liebenswerte Wesen. „Seine“ Welt aus Humanität und Würde.
Ein einfacher Zauber, künstlerisch ausdrucksvoll – geht unter die Haut. Berührt und
schreibt Menschen-Geschichte.
Stik ist LOVE - nur ein paar Striche, die Charaktere schaffen. Wundervoll und herrlich
Unkompliziert. „Ein Meister der einfachen Striche“, ein Künstler der Graffiti-Szene
Und schönste Street Art der aktuellen modernen zeitgenössischen Kunstszene.
Stik liebt und fühlt das Leben.
Melancholie wird zur Fröhlichkeit. Einsamkeit wird Zweisamkeit. Totes erwacht zu neuem
Leben. Aus Hoffnungslosigkeit wird Zuversicht. Aus Schatten wird Licht.
Seine Biographie:
Er sagt, „Meine Figuren sind die einzige Sache, die ich so stark fühle“.
Er wurde Mitte der Achtziger Jahre in London geboren, lebte als Obddachloser
Und begann im Jahr 2002 mit sener Graffiti. Erst eine Spühdose, schwarz, dann weiß,
dann auch bunt. Er liebt Menschen, er liebt Kinder, ist selbst noch in Kind, das
durch das Sprayen seine Kreativität ausleben kann und aus der Armut heraus,
das anmalt, was vorhanden ist: Wände, Türen, abgerissene Häuser, eingestürzte Fassaden ….
Stik entrinnt der Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit, in dem er sich „eine Familie“
Erschafft. Seine „Stiks“ sind keine „Sticks = Stöcke“ . Seine Figuren leben.
Mit ihnen will er bewahren, was ihm etwas bedeutet, aber für andere wertlos gworden ist.
Im Jahr 2009 schafft er nach fast 10 Jähriger Armut und Obdachlosigkeit durch
Ein Londoner Sozialprogramm den Ausstieg.
Stik Strassenkunst will frei sein von Zensur, dafür macht er sich stark und
Arbeitet nun auch öffentlich, als soziales Engagement und unterstützt von namhaften
Künstlern der Musikszene, die ihn auch fördern.
Stik ist glücklich über die Anerkennung seiner nun bereits fast 20jährigen Arbeit.
Dennoch erteilt er dem Kommerz eine Absage. Er will – er muß so bleiben wie
Er ist, denn das ist seine Identität und sein Leben. Damit kann er anderen
Glaubwürdig helfen. Sein soziales Engagement braucht mehr Raum.